In genau 10 Tagen ist es wieder einmal so weit: Das grüne Herz zieht um. Wenig überraschend? Ach was!? Aus gegebenem Anlass habe ich noch einmal nachgerechnet und bin zu folgendem Ergebnis gekommen: Der bevorstehende Umzug von Husum nach Mainz wird mein 15. sein – „Zwischenhalte“ bei meiner Familie während des Studiums nicht mitgerechnet.
Jedenfalls scheint es, als ob sich die Nummer 15 zu meiner ganz eigenen Glückszahl entwickeln würde. An einem 15. letzten Jahres wurde meine ganz persönliche Stimmungsallianz gegründet und daher hoffe ich, dass der 15. Umzug sich vorläufig als eine Art Endstation im positiven Sinne erweist.
Wie kommt es aber, dass das schöne Nordfriesland gegen die (nicht minder schöne) Rhein-Main-Region ausgetauscht wird und das nach so kurzer Zeit? Ich sage nur eins: Es hat mit ganz viel Liebe zu tun… Wenn man als Frau über dreißig noch die Liebe findet, dann muss man sie auch festhalten und zwar unwiederbringlich. Wie es das Leben so schreibt, folge ich nun also einem Hessen von Nordfriesland nach Rheinhessen(Rheinland-Pfalz) .Und das als Österreicherin. Schwindel lass nach.
Natürlich wurde zum Wohle der Vielvölkerallianz auch ein neuer Job gesucht und gottseidank auch gefunden. Diesen trete ich allerdings nicht an einem 15., sondern bereits an einem 1. an. Hoffen wir mal, dass ein Arbeitsantritt am 1. April in der Fastnachtsregion ein gutes Omen ist und kein Aprilscherz.
Die Kehrseite der Medaille: Liebgewonnenes muss in Nordfriesland zurückgelassen werden, das da u.a. wäre: die unglaublich sympathischen Kollegen bei der WKN Windkraft Nord AG – Leute, ich werde euch vermissen - die C+K –Mädels, die freundlichen Husumer, das Wattenmeer (wenn es denn mal da ist), die saftig grünen Deiche und die nicht minder saftigen Lämmchen (kleiner Scherz am Rande, bin kein Fleischfreak), St. Peter Ording, Westerhever, die guten „Unser Norden“ Produkte u.v.m.
Weniger fehlen wird mir zugegebenermaßen die große Distanz zu meiner Familie in Graz. Aktuell sind es im besten Fall 1249 Kilometer; mit dem Umzug nach Mainz dann jedoch nur noch 747 Kilometer. Während man als autoloser Mitmensch sogar mit Hilfe von Flugzeug und Co etwa acht bis zehn Stunden von Husum nach Graz benötigt und mit der Bahn gar 15-20, beträgt die Fahrzeit von Mainz bis Graz mit der Deutschen Bahn im Schnitt 10 Stunden. Mit der Kerosinschleuder von Frankfurt aus sind es alles in allem nur 2, 5 Stunden (Checkin-Frist jeweils mitgerechnet).
Ebenso wenig traurig macht mich die Aussicht auf gnädigeres Wetter. Statt Windstärke 6, grau in grau, frische Kälte oder Nieselregen noch und nöcher erwarten mich nun deutlich höhere Temperaturen und es wird weniger Wind um Nichts gemacht. Dafür muss ich in Zukunft weitgehend auf die gesunde Seeluft verzichten; so ein frischer Wind wie in Husum weht in Mainz garantiert nicht. Unvergleichlich sind auch die Sonnenuntergänge am Wattenmeer. Trost spendet jedoch die Aussicht auf ebensolche am Rheinufer. Und obwohl man an der Nordsee Sommertage etwas länger bei Licht genießen kann als weiter südlich, liegt Rheinland-Pfalz bei der Anzahl der Sonnenstunden 2010 rückblickend 4 Plätze vor Schleswig-Holstein.
Die Husumer Krabbensuppe und das Flens werden in Mainz nicht mehr wirklich munden, dafür laden aber Weck, Worscht und Woi zum Schnabulieren ein und das schon vormittags. (Wobei ich gut auf die Worscht verzichten kann und mich schlicht an Weck und Woi halten werde…).
A propos verzichten: Ab 11.11.2011 wird Fastnachtsfasten zu meinen Lieblingssportarten zählen, da ich der jeckischen Narretei nun leider gar nichts abgewinnen kann. Den geneigten Fastnachtsliebhabern unter meinen Freunden und Familienmitgliedern sei jedoch versichert, dass sie selbst in einem anti-karnevalistischen Haushalt zur Fastnachtszeit Unterschlupf erhalten, wenn sie sich unter die Jecken mischen möchten.
In diesem Sinne sag‘ ich dem Norden auf good old Österreichisch zum Abschied leise Servus (Ik soegge tom Affsched sachte Adjüüs – eben Gesagtes in brüchigem Platt), aber getreu nach dem Motto: „De net will dicken mut wieken“ (Entweder Deich bauen oder wegziehen) ziehe ich von dannen und zwar lächelnd, denn:“dat Läwen is väl tan kort för ein langes Gesicht“.
Guten Umzug, liebes Gruenherz! Bleibt der Blogname aber trotz Mainz erhalten?
AntwortenLöschenHallo Manuel,
AntwortenLöschenvielen Dank :)
Der Blog bleibt bestehen, allerdings werden die Mainz-Abenteuer auf www.dreizweieinsmainz.blogspot.com veröffentlicht. VLG nach Bozen